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Etappe 1: von Kaufbeuren nach Oberegg
Kaufbeuren > Gut Bickenried > Irsee > Wielen > Eggenthal > Oberegg
Kaufbeuren - Beginn des Crescentia-Pilgerweges
Mitten in der historischen Altstadt befindet sich die Urzelle Kaufbeurens: das Kloster. In der Karolingerzeit im 9. Jahrhundert ein Meierhof, gründete nach der Überlieferung das Edelfräulein Anna vom Hof um 1150 eine Frauengemeinschaft. Die erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt vom 10. Mai 1261.
Vermutlich im Jahr 1315 schloss sich die Gemeinschaft dem Orden der Franziskanerinnen an und nannte sich fortan "Schwestern des regulierten Dritten Ordens des heiligen Franziskus vom Meierhof Kaufbeuren". Im Jahr 1922 erwählten die Schwestern Crescentia zur Patronin und gaben ihrem Kloster den Namen "Crescentiakloster".
Heute leben im Kloster etwa 45 Schwestern. Sie tragen das Erbe von Franziskus und der ersten deutschen Heiligen des dritten Jahrtausends auf ihre Weise in die Zukunft. Neben ihrem Leben im Gebet und der Verherrlichung Gottes dienen sie den Menschen durch Unterricht und Erziehung (Schulen, Kindergärten), durch Alten- und Krankenpflege, durch die Betreuung von sozial Schwachen, durch Führungen von Pilgern und durch weitere Dienste im Sinn der Nächstenliebe.
Den Mittelpunkt der Klosterkirche bildet der Reliquienschrein der hl. Crescentia. Besuchenswert ist zudem die Gedenkstätte über das Leben und Wirken der Heiligen, der Kloster-Berggarten konzipiert nach dem Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi sowie der Klosterladen.
Gut Bickenried - Kilometer 4
Ursprünglich als Meierhof für das Kloster Irsee errichtet, ließ Abt Bernhard Beck (1731-1765) den Hof zu einem eleganten Schlösschen umbauen. Es diente dem Abt und den Patres als Sommersitz. Nach dem Brand im Jahr 1870 wurde es nicht wieder aufgebaut.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb der Bezirk Schwaben die restliche Anlage. Im Gutshof befindet sich heute die Fazenda da Esperanca Santa Crescentia, ein Sozialprojekt für ehemalige suchtkranke Männer.
Irsee - Kilometer 6
Zwischen dem Benediktinerkloster Irsee und dem Kloster Kaufbeuren bestanden schon früh enge Kontakte; insbesondere zum Irseer Prior Pater Meinrad Spieß. Dieser war einer der bedeutendsten Kirchenkomponisten Süddeutschlands zu jener Zeit.
In der Irseer Klosterkirche befindet sich neben einer Reliquie der Heiligen als Zeichen der langjährigen Verbindung der beiden Klöster auch eine Plastik des Christus mit der Schulterwunde im Kerker. Eine originelle Besonderheit ist die Schiffskanzel in Form eines Schiffsbuges.
Nach der Säkularisierung diente das Kloster einer Heilanstalt des Bezirks Schwaben; heute beherbergt es die Schwabenakademie mit Tagungshotel.
Wielen - Kilometer 9
Am Ortsanfang steht eine Kapelle, die die Dorfbewohner nach dem 1. Weltkrieg zum Gedenken an die gefallenen Söhne erbaut und der heiligen Walburga geweiht haben.
Eggenthal - Kilometer 13
Schon von weitem fällt der Blick auf eine über dem Ort thronende Kapelle, die ehemalige Wallfahrtskirche Maria Seelenberg aus dem 18. Jahrhunderts mit barocker Ausstattung (Schlüssel Gasthaus Krone, Kirchenstraße 3).
Am Ortsende stößt man auf eine kleine Kapelle, die der Spender zum Dank für die Genesung nach schwerer Krankheit zu Ehren Crescentias errichten ließ.
Etappe 2: von Oberegg nach Ottobeuren
Oberegg > Wineden > Markt Rettenbach > Ottobeuren
Wineden - Kilometer 23
Die Kapelle St. Wendelin aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts wirkt nach außen eher unscheinbar, im Inneren verbergen sich echte Kunstschätze: Die Figuren der Heiligen Barbara und Katharina stammen aus der Werkstatt des berühmten Kaufbeurer Bildhauers Jörg Lederer.
Fotos: "Wineden Kapelle-St.-Wendelin SW", "Wineden Kapelle St. Wendelin innen 0098 w"
Von Flussar - Eigenes Werk - Lizenziert unter CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons
Markt Rettenbach - Kilometer 26
Hier stößt der Crescentia-Pilgerweg auf den Bayerisch-Schwäbischen Jakobus-Pilgerweg. Die örtliche Pfarrkirche ist St. Jakobus dem Älteren geweiht.
In der Wallfahrtskirche Maria Schnee von 1706 hängt eine Kopie des Gnadenbildes der Muttergottes von Einsiedeln. Die Fresken und der Stuck des Chorraumes sind die frühesten erhaltenen Arbeiten von J.B. Zimmermann.
Crescentia stand in engem Kontakt mit dem letzten Einsiedler von Maria Schnee, Frater Theophilius Miller.
Ottobeuren - Kilometer 36
Besonders freundschaftliche Beziehungen pflegte Crescentia mit den Äbten des Klosters in Ottobeuren. Bei ihren mehrmaligen Besuchen tauschte sie sich über geistliche Themen aus und ließ sich von den Malereien im Kreuzgang inspirieren. Abt Erb unterstützte das Kaufbeurer Kloster wiederholt mit Getreide und ließ Crescentia von seinem Leibarzt behandeln.
Die Abtei zählt zu den größten barocken Klosteranlagen Europas. Die päpstliche Basilika gilt als Bauwerk von europäischem Rang. Sehenswert ist insbesondere das Klostermuseum mit der bedeutenden Bibliothek und dem repräsentativen Kaisersaal.
Fotos: Dr. Volkmar Rudolf (links) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3789507 und Andreas Praefcke (rechts) - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2770676
Etappe 3 von Ottobeuren nach Mindelheim
Ottobeuren > Frechenrieden > Mussenhausen > Stetten > Mindelheim
Frechenrieden - Kilometer 43
Die heutige Barockkirche stammt ursprünglich aus der Zeit vor 912 und wurde St. Gordian und Epimachus gewidmet.
Fotos: "St. Gordian und Epimachus (Frechenrieden) 02", "St. Gordian und Epimachus (Frechenrieden) 09"
Von Mogadir - Eigenes Werk - Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
Mussenhausen - Kilometer 49
Die von außen unscheinbare Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel im Auerbachtal gelegen birgt im Inneren einen Rokoko-Schatz: Ein imposantes Deckengemälde, Fresken im Chorraum sowie einen Meter hohe Kreuzwegfiguren von Josef Henkel.
Stetten - Kilometer 54
Der Turm der Kirche St. Sebastian stammt aus dem Jahr 1483, das Gotteshaus selbst wurde erst viel später gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Die Ausstattung ist modern.
Mindelheim - Kilometer 60
Häufige gegenseitige Besuche und regen Briefwechsel kennzeichneten die enge Verbindung zwischen den Franziskanerinnen in Kaufbeuren und Mindelheim. Die Klosterfrauen bezeichneten sich als Basen und unterstützten sich gegenseitig. Das 1456 gegründete Heilig Kreuz Kloster zählt heute zu den ältesten Klosteranlagen Bayerns.
Sehenswert ist des Weiteren die ehemalige Jesuitenkirche Maria Verkündigung. Eine besondere Kostbarkeit sind die "Teckschen Grabmäler" aus dem 15. Jahrhundert in der neuromanischen Pfarrkirche St. Stephan.
Etappe 4 von Mindelheim nach Kaufbeuren
Mindelheim > Apfeltrach > Dirlewang > Baisweil > Irsee > Fatimakapelle > Kaufbeuren
Apfeltrach - Kilometer 64
Sowohl die Pfarrkirche St. Bartholomäus wie auch die Wallfahrtskirche St. Leonhard stammen aus dem 15. Jahrhundert. Bemerkenswert sind die Fresken an den Wänden im Chorraum von St. Leonhard, die aus dem Leben Mariens und des Kirchenpatrons erzählen.
Dirlewang - Kilometer 66
Der stattliche Backsteinbau St. Michael im Mindeltal von Dirlewang birgt im Inneren interessante Fresken von Johann Baptist Enderle. Die Kapelle Maria Trost wurde Ende des 17. Jahrhunderts von der Gürtelbruderschaft Maria vom Trost errichtet.
Fotos: Flussar - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41491793 und Flussar - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42003980
Baisweil - Kilometer 76
An der Talkante liegt der "Ort der Stille", ein Denkmal erbaut anlässlich des 100jährigen Kirchenjubiläums in Baisweil. Am Ortseingang versteckt sich eine wunderschöne Fatima-Grotte.
Irsee - Kilometer 80
Irsee liegt auf der ersten und der vierten Etappe - Beschreibung oben unter "Etappe 1"
Fatimakapelle - Kilometer 85
Im 2. Weltkrieg vertrauten die Bürger Kaufbeurens auf den Schutz Crescentias. Sie enttäuschte sie nicht: Die Stadt blieb trotz eines geplanten Angriffs am 12. April 1945 verschont. Die Bomber drehten aus unerklärlichen Gründen plötzlich ab. Die Kaufbeurer Bürger schrieben dieses "Wunder von Kaufbeuren" der Fürsprache ihrer großen Tochter Crescentia zu und bauten zum Dank die Votivkapelle.